deutscher Jurist und Politiker (Hessen); Kultusminister 1947-1950, ab 1949 auch Justizminister; Richter am Bundesverfassungsgericht 1951-1971; Veröffentl. u. a.: "Elternrecht"
* 7. März 1903 Grünberg/Hessen
† 15. August 1992 Lich
Herkunft
Erwin Stein, ev., war der Sohn eines hessischen Eisenbahningenieurs.
Ausbildung
Er besuchte das Lessinggymnasium in Frankfurt. Nach dem Abitur (1922) studierte er Philosophie und Rechtswissenschaft an den Universitäten Heidelberg, Frankfurt a. M. und Gießen, wo er 1928 zum Dr. jur. promoviert wurde. Ein Jahr später schloß er die juristische Ausbildung mit dem Großen Staatsexamen (Assessorprüfung) ab.
Wirken
Im Anschluß an seine Ausbildung war er bis 1933 als Staatsanwalt und Richter an verschiedenen hessischen Gerichten tätig. Bereits im Frühjahr verließ er als Gegner des Nationalsozialismus den Justizdienst und ließ sich in Offenbach (Main) als Rechtsanwalt nieder. 1943 wurde er noch zum Kriegsdienst eingezogen. 1945 fiel er als Gefreiter in einer Panzerjägerkompanie in britische Gefangenschaft, wurde aber bald entlassen.
Noch 1945 engagierte sich St. in der Lokalpolitik der Stadt Offenbach als Leiter der Rathausfraktion der örtlichen CDU. 1946 vertrat er die CDU als Abgeordneter in der Verfassunggebenden Landesversammlung und in deren Verfassungsausschuß. Nach der Landtagswahl von 1946, bei der St. ein CDU-Mandat erreichte, bildete Ministerpräsident Stock eine Koalition aus SPD und CDU und berief ...